Wir zeigen Ihnen wie ein optimales Lizenzmanagement in der Unternehmens-IT funktionieren kann und welche Tools hierfür eingesetzt werden müssen.
Das Lizenzmanagement ist eines der undurchsichtigsten und umfangreichsten Themen in der IT.
Auch aufgrund des Kostendrucks und möglichen Problemen durch Lizenzaudits und teure Nachlizenzierungen.
Jeder IT-Administrator oder -Verantwortliche kommt spätestens im Bereich der Microsoft Lizenzierung mit teils abstrusen und unklaren Lizenzbedingungen in Berührung.
Jeder Software-Hersteller bietet in der Regel unterschiedliche Lizenzmodelle pro Software an. Diese unterscheiden sich teilweise auch noch nach dem konkreten Einsatzzweck wie z.B. der internen Nutzung oder dem Kundeneinsatz.
Grundsätzlich lässt sich das Lizenzmanagement in die vier folgenden Lizenzierungsarten einteilen:
Weitere Details finden Sie auch in unserem ausführlichen Artikel zum Thema Lizenzierungsarten.
Diese Lizenzmetriken stellen die folgenden Anforderungen an die Datenqualität:
Hieran sehen wir auch direkt die bestehende Herausforderung.
Es genügt nicht die bloße Erfassung der Anzahl an Lizenzen, sondern es sind tiefere Kontextinformationen notwendig.
Nach unserer Erfahrung geht das Thema Lizenzmanagement daher immer mit einer Inventarisierung der IT-Hardware einher. Obligatorisch ist hierbei natürlich auch der Abgleich von Mitarbeiterlisten über Active Directory oder auch Microsoft 365.
An Softwarelizenzen sind gerade im Zeitalter der zunehmenden Verbreitung von Subscriptions noch zusätzliche Daten geknüpft. Diese müssen ebenfalls zentral erfasst und mit den Lizenzen verbunden werden.
Hierfür wird ein System zur Vertragsverwaltung benötigt, welches zeitgleich auch eine Verknüpfung mit den eingesetzten Lizenzen und Systemen (z.B. PCs, Server) bietet.
Die Vertragsdokumente sollten in diesem Schritt direkt digitalisiert abgelegt werden um zeitaufwändige Recherchen im Ordnerarchiv zukünftig zu vermeiden.
Gerade wer das Thema Lizenzmanagement neu angeht oder eine bestehende Infrastruktur erst kürzlich übernommen hat muss schlicht Prioriäten setzen.
Besonders in diesem Fall wäre es vermessen im ersten Durchlauf eine 100% korrekt lizenzierte IT-Umgebung anzusetzen. Konzentrieren Sie sich stattdessen um die dringendsten Punkte:
Nur auf der Basis von Daten lassen sich valide Entscheidungen treffen!
An dieser Stelle sind Automatisierung und die Definition neuer Prozesse (siehe auch Schritt 4) der Schlüssel zum Erfolg.
Dabei geht es keineswegs um eine groß angelegte Sammlung von unwichtigen Massendaten.
Nach unserer Erfahrung gehen hier auch viele Anbieter von spezialisierten SAM (= Software Asset Management) Tools einen falschen Ansatz. Es werden erstmal alle Daten ohne jegliche Form der Ordnung und Kategorisierung erfasst.
In der Lizenzbilanz haben installierte Treiberpakete, Open Source Programme oder Systembibliotheken nichts zu suchen.
Man verliert hierdurch nur den Überblick und den Fokus auf das wesentliche: kostenpflichtige Software.
Achten Sie stattdessen darauf, dass Sie bereits vor oder während der Erfassung festlegen können, welche Software-Pakete für Sie von Interesse sind.
Um eine möglichst breite und automatisierte Erfassung von Daten zu gewährleisten empfiehlt sich hier ein agentenloser Netzwerkscan aller IT-Systeme.
Kombiniert Hardware, Lizenzen, Verträge, Bestellungen und vieles mehr in einem System.
Der wichtigste Schritt lautet hier: Know-How aufbauen.
So offensichtlich wie dieser Fakt ist, wird er häufig nur unzulänglich beachtet. Gerade im Microsoft Umfeld gibt es viele Fallstricke bei der korrekten Lizenzierung.
Hierbei kann Sie aktuell keine am Markt verfügbare Lösung entbinden und man sollte stets auf dem Laufenden bleiben, was sich zwischen den Versionen ändert:
Im Zuge einer Lizenzbilanzierung wird sehr häufig eine Unterlizenzierung aufgedeckt. D.h. ich habe zu wenige Lizenzen für ein bestimmtes Software-Produkt.
Gerade bei größeren Unternehmen oder auch Konzernen mit verzweigten Firmenstrukturen ist die Gesamtbilanz zwar ausgeglichen, jedoch ist ggf. ein Tochterunternehmen nicht ausreichend lizenziert während im Mutterkonzern mehr als genug Lizenzen vorhanden sind.
Beachten Sie hierbei unbedingt die individuellen Lizenzbestimmungen. Bei einigen Herstellern sind Lizenzen nicht ohne Weiteres auf Tochterunternehmen übertragbar.
Ist eine Übertragung möglich - teilweise auch durch Zahlung von verhältnismäßig geringen Zusatzkosten - können hierdurch im Vergleich zu einer Neuanschaffung drastische Kostenvorteile erzielt werden.
Bei Lizenzaudits tritt dieser Fall wahrscheinlich eher selten auf. Es kann aber durchaus in Teilbereichen der Fall sein.
In der Auswertung der Lizenzbilanz sollte immer geprüft werden, ob Software(-Lizenzen) tatsächlich noch genutzt werden. An manchen Stellen kann auch ein Wechsel des Lizenzmodells (z.B. per Core Lizenzierung bei SQL-Server) je nach Einsatzzweck kostengünstiger sein.
Aus Datenschutzgründen scheiden automatische Ansätze wie z.B. ein Software-Metering (= Nutzungszeitauswertung pro Benutzer) aus. Die gute alte Rückfrage beim Fachbereich wirkt hier aber oft Wunder - am besten kombiniert mit einer Aufstellung der Kosten.
Ein Lizenzmanagement muss einmal gerade gezogen werden um eine solide Ausgangsbasis zu schaffen.
Damit dies auch so bleibt, ist es umso wichtiger die eigenen Prozesse zu überarbeiten. Das Lizenzmanagement ist nur so gut wie seine aktive Pflege.
Die Beschaffung neuer Lizenzen sollte immer zentral über eine Abteilung oder einen Ansprechpartner erfolgen.
An diesem Prozess sollte immer die IT-Abteilung beteiligt werden, um das passende Lizenzmodell für den späteren Betrieb auswählen zu können und Compliance-Fallen zu vermeiden.
Zudem sollte man in diesem Prozess direkt von Anfang an für eine Kostentransparenz sorgen. Ist sich der anfragende Fachbereich der (Folge-)Kosten bewusst?
Zusätzlich sollten die Prozesse zum On- und Offboarding von Mitarbeitern oder auch dem Ausmustern von Hardware beleuchtet werden.
Die manuelle Zuordnung von installierter Software zu PCs oder Benutzern funktioniert nur im kleinen Rahmen oder für vereinzelte Spezialsoftware. Besser ist hier eine automatisierte Zuweisung über einen zeitlich gesteuerten Netzwerkscan.
Zusätzlich lässt sich ein automatischer Lizenzabgleich auf Gruppenbasis optimal für die Verwaltung von CALs oder Terminalserver-Software verwenden.
Der schlimmste Fall ist, dass eine wichtige Lizenz oder ein Vertrag abläuft und niemand davon in Kenntnis gesetzt wird.
Aus diesem Grund sollte immer darauf geachtet werden, dass für alle Lizenzen oder Verträge Ablauf- und Erinnerungsfristen digital in der Inventarverwaltung hinterlegt sind. Diese sollten zudem automatisch per E-Mail Benachrichtigung an den Fachbereich oder (noch besser) an ein Ticketsystem gesendet werden.
Das Lizenzmanagement in der IT ist ein sehr umfangreiches Thema, das häufig lange Zeit vernachlässigt wird.
Besonders kritisch sind hierbei auch Softwarepakete, die auch ohne Lizenz lauffähig sind. Vor allem beim Thema CALs (= Client Access License) sind sehr viele Unternehmen daher nicht korrekt lizenziert.
Einen Überblick erhält man nur durch eine ganzheitliche Erfassung: Dies inkludiert Hardware, Benutzer, Software, Verträge und alle daran hängenden Prozesse. Dabei sind die Datenqualität und internes Know-how unabdingbar.
Geschäftsführer / CEO
Gründer und Geschäftsführer der EntekSystems GmbH. Herr Kostka verantwortet bei uns die Bereiche technischer Vertrieb und Leitung des Tagesgeschäfts.
Kombiniert Hardware, Lizenzen, Verträge, Bestellungen und vieles mehr in einem System.
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