Wofür werden Server CAL Lizenzen benötigt?
Lizenzmanagement

Wofür werden Server CAL Lizenzen benötigt?

Server CALs (Client Access Licenses) regeln den rechtmäßigen Zugriff auf Serverdienste. Doch warum sind sie so wichtig, und wie beeinflussen sie die IT-Infrastruktur von Unternehmen?

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Veröffentlicht am 03.12.2024

💡 Was sind Server CALs?

Server CALs (Client Access Licenses) werden benötigt, um sicherzustellen, dass jeder Zugriff auf die Dienste eines Servers korrekt lizenziert ist.

Der Hauptgrund für die Einführung von CAL-Lizenzen ist, dass Server-Softwareanbieter, wie beispielsweise Microsoft, ein Lizenzierungsmodell verwenden, das sowohl die Serversoftware als auch den Zugriff auf diese Software abdeckt.

✅ Hauptgründe für den Einsatz von Server CALs

1️⃣ Lizenzierung des Zugriffs auf Serverdienste

CALs regeln, wie viele und welche Benutzer oder Geräte auf die Serverdienste zugreifen dürfen.

Es geht nicht nur darum, die Server-Software selbst zu besitzen (z. B. Windows Server), sondern auch um den Zugriff auf die verschiedenen Dienste und Funktionen des Servers.

Beispielhaft sind folgende Dienste über das CAL Lizenzmodell abgedeckt:

  • Datei- und Druckdienste (Freigaben auf dem Server)
  • Remote Desktop Services (Fernzugriff auf den Server)
  • Datenbankdienste (SQL Server)
  • E-Mail-Dienste (Exchange Server)

2️⃣ Kostenmanagement - Flexibilität für Serverlandschaften

CALs ermöglichen eine flexible Lizenzierung, die es Unternehmen erlaubt, ihre Kosten basierend auf der Anzahl der Benutzer oder Geräte zu steuern, die auf den Server zugreifen.

Ein Unternehmen, das nur eine begrenzte Anzahl von Benutzern oder Geräten hat, muss nicht eine pauschale Lizenz für unbegrenzte Nutzer zahlen, sondern kann bedarfsgerecht die Anzahl der CALs erwerben.

👉🏼 Besonderheit - Skalierbarkeit und Lastverteilung

In großen Netzwerken wird skalierbare Lizenzierung verlangt. Ein Server kann mehrere hundert oder tausend Benutzer bedienen.

Michael Kostka - CEO EntekSystems

Ohne ein CAL-System wäre es schwierig, die Zugriffsrechte dieser Benutzer und Geräte zu skalieren und zu überwachen. Dabei wird sichergestellt, dass die Lizenzanforderungen nicht von der Hardware (z. B. der Anzahl der Server) abhängen, sondern von der Anzahl der Benutzer oder Geräte, die auf den Server zugreifen.

3️⃣ Rechtliches und Lizenzkonformität

Die Lizenzkonformität kann mittels dem Einsatz dieser Lizenzen auch einfacher umgesetzt werden.

Ohne ausreichende CALs könnten Unternehmen gegen die Lizenzbedingungen des Softwareanbieters verstoßen, was rechtliche Konsequenzen und Geldstrafen nach sich ziehen kann.

Es ist also eine Form der Lizenzverpflichtung, um sicherzustellen, dass der Zugriff auf den Server und seine Dienste korrekt abgedeckt ist.

4️⃣ Unabhängigkeit von der Server-Hardware

Im Gegensatz zu einem Modell, bei dem jeder Serverzugriff für die Hardware lizenziert ist, ermöglichen CALs es, unabhängig von der Anzahl der Server zu lizenzieren.

Unternehmen können mehrere Server betreiben, und solange der Benutzer oder das Gerät eine gültige CAL besitzt, ist der Zugriff auf alle Server in der Umgebung erlaubt.

5️⃣ Mehrfache Zugriffsrechte

Die entsprechende CAL-Lizenzierung deckt den Zugriff auf verschiedene Serverdienste ab.

Zum Beispiel wird für den Zugriff auf einen Windows Server eine Windows Server CAL benötigt. Für spezielle Dienste wie Exchange Server (für E-Mails) oder SQL Server (für Datenbanken) können zusätzliche CALs erforderlich sein.

Diese granularen Lizenzen ermöglichen es Unternehmen, nur für die spezifischen Dienste zu zahlen, die sie nutzen.

👉🏼 Zentrale Authentifizierung und Sicherheitsrichtlinien

Technisch werden in modernen IT-Infrastrukturen Benutzer und Geräte oft über zentrale Authentifizierungssysteme wie Active Directory verwaltet.

Durch CALs kann ein Unternehmen sicherstellen, dass nur lizensierte Benutzer oder Geräte Zugriff auf Server-Ressourcen haben. Dies hilft dabei, Sicherheitsrichtlinien durchzusetzen und unbefugte Zugriffe zu verhindern.

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💡 Grundsätzliche Fragen zum gesamten Thema Server CALs

Um als Unternehmen und speziell innerhalb der IT-Abteilung sicher über die technischen und rechtlichen Aspekte zu sein, sollten Sie sich folgende Fragen uneingeschränkt beantworten können:

✅ Welche Server-Software benötigt CALs?
Welche CAL-Typen sind erforderlich?
✅ Sind zusätzliche CALs für bestimmte Dienste notwendig?
✅ Wie viele CALs werden benötigt?
✅ Welche Zugriffsszenarien gibt es?
✅ Welche Lizenzierungsmodelle gelten?
✅ Gibt es Ausnahmen oder spezielle Regeln?
✅ Wie werden die CALs verwaltet und nachgewiesen?
✅ Sind meine CALs kompatibel mit der Server-Version?
✅ Werden CALs in einer Cloud- oder Hybridumgebung benötigt?

❌ Was ist der Unterschied zwischen User CAL und Device CAL?

Eine User CAL erlaubt einem spezifischen Benutzer den Zugriff auf die Serverdienste, unabhängig davon, welches Gerät er nutzt.

Eine Device CAL erlaubt einem spezifischen Gerät den Zugriff auf die Serverdienste, unabhängig davon, welcher Benutzer das Gerät verwendet.

Die kritischen Aspekte, die auch auf die Kosten Auswirkungen haben, sind:

  • User-CALs:
    • Risiko: Teuer, wenn viele Benutzer nur wenige Geräte verwenden.
    • Vorteil: Benutzerbezogen und ideal für Szenarien mit mehreren Geräten pro Nutzer.
  • Device-CALs:
    • Risiko: Ineffizient, wenn ein Benutzer viele Geräte nutzt.
    • Vorteil: Gerätebezogen und ideal für Szenarien mit mehreren Nutzern pro Gerät.

📃 Fazit - Einfache Realisierung von Kontrolle über Zugriff und dessen Kosten

Server CALs werden benötigt, um den Zugriff auf Serverdienste zu regulieren, Kosten flexibel zu gestalten und die rechtliche Lizenzkonformität sicherzustellen.

Sie ermöglichen Unternehmen, die Anzahl der Benutzer oder Geräte, die auf den Server zugreifen dürfen, zu verwalten, und bieten eine lizenzrechtlich sichere Umgebung. Ohne CALs wären Unternehmen verpflichtet, teurere Pauschallizenzen zu kaufen oder könnten rechtliche Probleme wegen unlizenzierter Zugriffe riskieren.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Autor

CTO

Herr van der Steeg ist bei der EntekSystems als Chief Technology Officer für alle Belange der Produktentwicklung und technischen Konzeption verantwortlich.

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