Was sind die größten Probleme bei der Rückgabe von Leasing-Hardware?
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Was sind die größten Probleme bei der Rückgabe von Leasing-Hardware?

Probleme wie unklarer Gerätezustand, sichere Datenlöschung, logistische Herausforderungen und versteckte Kosten erschweren den Leasing-Prozess oft erheblich. Wie können Sie diese Risiken minimieren und warum ist dabei eine Inventarverwaltung so elementar?

Frank Kister
Frank Kister Veröffentlicht am 03.09.2024

Die Leasing-Rate macht jeden Sportwagen zum Lastwagen.

Klaus Klages

✅ Zustand der Geräte bzw. Hardware

Geräte können im Laufe der Leasingdauer Abnutzungserscheinungen oder Schäden aufweisen. Leasingverträge spezifizieren oft den akzeptablen Grad der Abnutzung, und Geräte, die diesen Zustand überschreiten, können zu zusätzlichen Kosten für Reparaturen oder Ersatz führen.

Was sind Gründe für den "schlechten" Zustand der Hardware?

Häufig entstehen bei der Rückgabe Diskussionen über den Zustand von Geräten und somit auch über zusätzliche Kosten, die nicht über den Leasingvertrag abgedeckt werden.

Welche Faktoren sind hierbei besonders relevant:

  • Unzureichende Pflege: Leasingnehmer pflegen die Geräte möglicherweise nicht so sorgfältig wie eigene Geräte, da sie wissen, dass sie die Geräte nach Ablauf der Leasingzeit zurückgeben müssen. Regelmäßige Wartung und Pflege werden oft vernachlässigt, was zu erhöhtem Verschleiß führt.

  • Hohe Beanspruchung: In vielen Fällen werden Leasinggeräte intensiv genutzt, was zu schnellerem Verschleiß führt. Dies gilt besonders für Geräte, die in einem industriellen oder kommerziellen Umfeld eingesetzt werden.

  • Unvorhergesehene Schäden: Während der Leasingdauer können Unfälle oder unsachgemäße Handhabung zu Schäden führen, die nicht immer sofort behoben werden, sondern bis zur Rückgabe bestehen bleiben.

  • Unzureichende Dokumentation: Ohne regelmäßige Inspektionen und Berichte über den Zustand der Geräte während der Leasingdauer können kleine Probleme übersehen und größer werden, was zu erhöhten Rückgabekosten führt.

  • Unzureichende Schulung der Nutzer: Benutzer der Geräte sind möglicherweise nicht ausreichend geschult, um die Geräte ordnungsgemäß zu verwenden und zu warten, was zu vermeidbarem Verschleiß und Schäden führt.

  • Fehlende Teile oder Zubehör: Alle zum Gerät gehörenden Teile und Zubehör müssen in einwandfreiem Zustand zurückgegeben werden. Fehlende oder beschädigte Teile können ebenfalls zusätzliche Kosten verursachen.

Datenlöschung und Datenschutz

Vor der Rückgabe müssen alle personenbezogenen und sensiblen Daten sicher gelöscht werden. Dies ist besonders bei IT-Geräten wie Computern und Smartphones wichtig, um Datenschutzverletzungen zu vermeiden.

Besonderheiten bei der Datenlöschung von Leasing-Geräten

Folgende Punkte sind zu beachten:

  • Zertifizierte Datenlöschung - Zertifikate und Nachweise: Oftmals ist es sinnvoll, eine zertifizierte Datenlöschung durchzuführen und Nachweise darüber zu erhalten. Diese Zertifikate bestätigen, dass die Daten gemäß den geltenden Standards und Vorschriften gelöscht wurden.

  • Unternehmenseigene Richtlinien - Datenlöschungsrichtlinien: Unternehmen sollten klare Richtlinien und Prozesse für die Datenlöschung haben, die regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.

  • Leasingverträge: Der Leasingvertrag sollte klare Bestimmungen zur Datenlöschung enthalten, einschließlich der Verantwortlichkeiten und Anforderungen für beide Parteien.

  • Service Level Agreements (SLAs): SLAs können spezifische Anforderungen und Standards für die Datenlöschung festlegen, die vom Leasinggeber oder einem Drittanbieter erfüllt werden müssen.

  • Schulung der Mitarbeiter: Mitarbeiter sollten im Umgang mit Datenlöschung und Datenschutz geschult sein, um sicherzustellen, dass alle Verfahren korrekt befolgt werden.

  • Regelmäßige Audits: Unternehmen sollten regelmäßige Audits und Überprüfungen durchführen, um sicherzustellen, dass die Datenlöschungsprozesse eingehalten werden.

Datenschutz im Leasing-Umfeld

Unternehmen müssen sicherstellen, dass keine vertraulichen Informationen auf den Geräten verbleiben, was oft spezialisierte Software oder Dienstleistungen zur Datenlöschung erfordert.

Folgende Punkte sind wichtig:

  • Datenschutzgesetze: Die Einhaltung von Datenschutzgesetzen wie der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) in der EU oder des CCPA (California Consumer Privacy Act) in den USA ist unerlässlich. Diese Gesetze schreiben vor, dass personenbezogene Daten sicher gelöscht oder unkenntlich gemacht werden müssen.
  • Branchenspezifische Vorschriften: Je nach Branche können zusätzliche Vorschriften gelten, beispielsweise HIPAA für Gesundheitsdaten in den USA oder PCI DSS für Kreditkartendaten.

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Rückgabeprozess und Logistik

Die Organisation und Durchführung des Rücktransports der Geräte können komplex und kostspielig sein, insbesondere wenn es sich um eine große Anzahl von Geräten handelt oder wenn diese an verschiedene Standorte verteilt sind.

Die Kosten für den sicheren Rücktransport der Geräte können hoch sein, besonders bei sperrigen oder empfindlichen Geräten.

Während des Rücktransports können Geräte beschädigt werden, was zu zusätzlichen Kosten und Streitigkeiten führt.

Die Rückgabe muss oft innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens erfolgen, um zusätzliche Gebühren zu vermeiden. Eine genaue Koordination ist erforderlich, um Verzögerungen zu verhindern.

Kommunikationsprobleme und Schwierigkeiten in der Abstimmung

Zwischen dem Leasinggeber, dem Leasingnehmer und Transportunternehmen müssen bei Lieferung und Rückgabe einige Termine und Daten ausgetauscht werden. Welche Hardware muss in welcher Form bis wann wieder zurückgeliefert werden? Wie muss der Transport ordnungsgemäß erfolgen, um Schäden zu minimieren?

Viele Punkte beruhen meist darauf, dass die Mitarbeiter des Leasingnehmers alle Faktoren kennen, die passende Kommunikation führen und dabei die zeitliche Agenda nicht aus dem Auge verlieren.

Vertragsbedingungen und Kosten

Nichteinhaltung der im Leasingvertrag festgelegten Bedingungen, wie z.B. der rechtzeitigen Rückgabe oder der Einhaltung des festgelegten Zustands der Geräte, kann zu Vertragsstrafen oder zusätzlichen Gebühren führen.

Uneinigkeit über den tatsächlichen Zustand der zurückgegebenen Geräte kann zu Streitigkeiten zwischen dem Leasingnehmer und dem Leasinggeber führen. Oftmals wird eine Bewertung durch Dritte notwendig, was zusätzliche Kosten und Verzögerungen verursachen kann.

Wiederaufbereitung und Weiterverwendung

Nicht alle Geräte sind für eine Wiederverwendung geeignet. Unternehmen müssen sicherstellen, dass nicht wiederverwendbare Geräte ordnungsgemäß recycelt oder entsorgt werden, was mit zusätzlichen Kosten und administrativen Aufwänden verbunden sein kann.

Die Vorbereitung der Geräte für die Wiederverwendung oder Weitervermarktung kann aufwändig und teuer sein, insbesondere wenn umfangreiche Reparaturen oder Aufrüstungen erforderlich sind.

📃 Fazit - Klare Regeln und Vertragsabwicklung verringern Risiken bei der Leasing-Rückgabe

Im Rahmen von Leasing-Geräten sollte lieber mehr als weniger geregelt sein, denn dann sind rechtliche Risiken vorab definiert. Der kritische Pfad ist die Bewertung des Geräte-Zustands, den man klar mittels Standards und Prozessen dokumentieren sollte.

Für die Einhaltung von Standards bietet sich natürlich eine Inventarverwaltung an, die die Historie übersichtlich zur Verfügung stellt. Zudem lassen sich zu jedem Zeitpunkt Aussagen zum Standort des Geräts, dessen Zustand und anderen Faktoren geben, die auch bei Streitigkeiten nachgelagert verwendet werden können.

Frank Kister
Frank Kister Autor

Geschäftsführer / CFO

Co-Founder und Geschäftsführer der EntekSystems GmbH. Herr Kister verantwortet bei uns die Bereiche kaufm. Vertrieb und Finanzen.

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