Asset-Lifecycle-Management: Vom Einkauf bis zur Entsorgung - Optimale Ressourcennutzung und Kostenkontrolle
IT-Asset-Management

Asset-Lifecycle-Management: Vom Einkauf bis zur Entsorgung - Optimale Ressourcennutzung und Kostenkontrolle

Die Kontrolle über den gesamten Lebenszyklus eines Assets nennt sich Asset-Lifecycle-Management. Nutzen Sie die Vorteile einer guten Beschaffung, der automatisierten Überwachung und zugleich der nachhaltigen und sauberen Entsorgung.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Veröffentlicht am 22.08.2023

Effektives Asset-Lifecycle-Management (ALM) ist ein grundlegender Bestandteil erfolgreicher Unternehmensführung. Es bezieht sich auf die Verwaltung von Ressourcen, Geräten und Anlagen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg – von der Beschaffung bis zur Entsorgung. Die Optimierung dieses Prozesses ermöglicht nicht nur eine verbesserte Ressourcennutzung, sondern auch eine effiziente Kostenkontrolle, was für Unternehmen in der heutigen wettbewerbsintensiven Geschäftswelt von entscheidender Bedeutung ist.

💰 Beschaffung

Der ALM-Prozess beginnt mit der Beschaffung von Assets. Hier ist es wichtig, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um langfristige Effizienz und Rentabilität zu gewährleisten. Dies beinhaltet die Identifizierung von Bedürfnissen, die Bewertung von Lieferanten, die Berücksichtigung von Qualitätsstandards und die Verhandlung günstiger Konditionen. Eine sorgfältige Beschaffungsstrategie legt den Grundstein für den gesamten Lebenszyklus des Assets.

Folgende Aspekte sind im Besonderen zu beachten:

  • Bedarfsanalyse
    Bevor Sie mit der Beschaffung beginnen, müssen Sie den Bedarf an Hardware klar definieren. Fragen Sie sich, welche Art von Geräten oder Anlagen benötigt werden, um die Geschäftsziele zu erreichen. Berücksichtigen Sie Faktoren wie Leistung, Funktionalität, Skalierbarkeit und Zukunftsfähigkeit.

  • Technische Anforderung
    Definieren Sie die technischen Spezifikationen, die die Hardware erfüllen muss. Dies kann Prozessorgeschwindigkeit, Speicherkapazität, Grafikleistung, Konnektivität und andere Aspekte umfassen, die für den gewünschten Einsatzzweck relevant sind.

  • Budgetplanung
    Setzen Sie ein sinnvolles Budget für die Hardware-Beschaffung fest. Dieses Budget sollte nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch Nebenkosten wie Installation, Schulung, Wartung und langfristige Betriebskosten berücksichtigen.

  • Lieferantenbewertung
    Recherchieren Sie potenzielle Lieferanten und Hersteller, die die benötigte Hardware bereitstellen können. Berücksichtigen Sie dabei Faktoren wie Ruf, Qualität, Erfahrung und Kundenbewertungen. Das Einholen von Angeboten von verschiedenen Lieferanten ermöglicht einen besseren Vergleich.

  • Qualität und Zuverlässigkeit prüfen
    Stellen Sie sicher, dass die ausgewählte Hardware qualitativ hochwertig ist und den Industriestandards entspricht. Überprüfen Sie die Garantie- und Supportleistungen des Herstellers, um sicherzustellen, dass Sie bei Problemen Unterstützung erhalten.

  • Skalierbarkeit und Zukunftsfähigkeit
    Denken Sie daran, wie gut die ausgewählte Hardware in Zukunft skalieren kann. Technologische Entwicklungen schreiten voran, daher ist es wichtig, Hardware zu wählen, die mit den sich ändernden Anforderungen Ihres Unternehmens mithalten kann.

  • Angebotsvergleich
    Vergleichen Sie die erhaltenen Angebote hinsichtlich Kosten, Leistung, Lieferzeit und Garantiebedingungen. Wählen Sie nicht automatisch das günstigste Angebot, sondern berücksichtigen Sie auch die Qualität und den Service.

  • Vertragsverhandlungen
    Verhandeln Sie die Vertragsbedingungen mit dem ausgewählten Lieferanten. Stellen Sie sicher, dass alle Details, einschließlich Lieferzeit, Zahlungsbedingungen, Garantien und Supportvereinbarungen, schriftlich festgehalten werden.

Ein gut aufgebauter Beschaffungsprozess spart Arbeit, Zeit und Nerven und kann die IT maßgeblich im Tagesgeschäft entlasten.

Frank Kister - CFO EntekSystems

🛠 Nutzung und Wartung

Die optimale Nutzung und Wartung von Assets ist ein Schlüsselfaktor, um ihre Lebensdauer zu verlängern und ungeplante Ausfallzeiten zu minimieren. Durch regelmäßige Inspektionen, vorbeugende Wartung und Schulungen für Mitarbeiter kann die Effizienz der Assets maximiert werden. Hierdurch werden nicht nur reibungslose Betriebsabläufe sichergestellt, sondern auch langfristige Reparatur- und Ersatzkosten reduziert.

Mehr Infos dazu in unserem Blog-Artikel "Assets länger nutzen und Kosten sparen - Wie funktioniert das?".

🕵🏼‍♂️ Verfolgung und Überwachung

Moderne Technologien wie das Internet der Dinge (IoT) ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung von Assets in Echtzeit. Dies erlaubt es Unternehmen, den Zustand ihrer Assets zu überwachen, Leistungsdaten zu analysieren und frühzeitig auf potenzielle Probleme zu reagieren. Datengetriebene Einblicke können dazu beitragen, Ineffizienzen aufzudecken und die Entscheidungsfindung im Hinblick auf Reparaturen, Upgrades oder Austausch zu unterstützen.

Machen Sie sich im Vorfeld über folgende Punkte Gedanken:

  • Klare Ziele und Metriken
    Definieren Sie klare Ziele für die Überwachung, basierend auf den geschäftlichen Anforderungen. Identifizieren Sie die relevanten Leistungsmetriken, Sicherheitsindikatoren und Verfügbarkeitskennzahlen, die gemessen werden sollen.

  • Auswahl geeigneter Überwachungswerkzeuge
    Wählen Sie die richtigen Überwachungswerkzeuge aus, die den Anforderungen Ihrer IT-Infrastruktur entsprechen. Diese Werkzeuge sollten in der Lage sein, verschiedene Aspekte wie Netzwerk, Server, Anwendungen, Datenbanken und Sicherheit zu überwachen.

  • Echtzeitüberwachung
    Implementieren Sie Echtzeitüberwachung, um sofortige Benachrichtigungen über Leistungsprobleme oder Sicherheitsverletzungen zu erhalten. Dies ermöglicht es Ihnen, schnell auf kritische Situationen zu reagieren, bevor sie sich auf den Betrieb auswirken.

  • Automatisierung
    Nutzen Sie Automatisierung, um Routineaufgaben der Überwachung zu erleichtern. Automatisierte Warnungen, Skalierung und Fehlerbehebung können die Reaktionszeit verkürzen und die Belastung der IT-Teams verringern.

  • End-to-End-Überwachung
    Stellen Sie sicher, dass Sie alle Komponenten Ihrer IT-Infrastruktur von Endpunkt zu Endpunkt überwachen. Dies schließt Benutzererfahrungen, Netzwerkverbindungen, Serverleistung und Anwendungsreaktionen ein.

  • Sicherheitsüberwachung
    Implementieren Sie eine umfassende Sicherheitsüberwachung, um Bedrohungen, Anomalien und potenzielle Schwachstellen in Echtzeit zu erkennen. Dies umfasst das Monitoring von Firewall-Logs, Intrusion Detection Systems (IDS), Antivirus-Scans und anderen Sicherheitsmaßnahmen.

  • Datenanalyse und Auswertung
    Sammeln Sie Daten aus verschiedenen Überwachungsquellen und analysieren Sie diese, um Trends und Muster zu erkennen. Fortschrittliche Analysen können helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren und präventive Maßnahmen zu ergreifen.

  • Kapazitätsplanung
    Überwachen Sie die Kapazitätsauslastung Ihrer Ressourcen, um Engpässe zu vermeiden. Diese Analyse kann dabei helfen, Engpässe zu identifizieren, bevor sie zu Performance-Problemen führen.

  • Benachrichtigungen und Eskalationsverfahren
    Legen Sie klare Benachrichtigungs- und Eskalationsverfahren fest, um sicherzustellen, dass das richtige Team zur richtigen Zeit über Probleme informiert wird. Priorisieren Sie Warnungen je nach Schweregrad.

  • Regelmäßige Überprüfung und Optimierung
    Überprüfen Sie regelmäßig die Effektivität Ihrer Überwachungsstrategie und passen Sie sie bei Bedarf an. Technologische Veränderungen und Geschäftsanforderungen erfordern möglicherweise Anpassungen in der Überwachung.

  • Schulung der Mitarbeiter
    Stellen Sie sicher, dass Ihre IT-Mitarbeiter geschult sind, um die Überwachungs- und Verfolgungswerkzeuge effektiv zu nutzen. Je besser das Team die Tools versteht, desto effizienter kann die Überwachung erfolgen.

Ein 24/7 Monitoring auf unterschiedlichen Ebenen erhöht die Transparenz, Sicherheit und schützt das Unternehmen vor unbekannten Gefahren. - Damit gehören Monitoring-Lösungen und die passenden Verfolgungskonzepte zum Handwerkszeug jeder IT-Abteilung.

Michael Kostka - Geschäftsführer EntekSystems

Aktualisierung und Upgrades

Im Laufe der Zeit verändern sich Geschäftsanforderungen und Technologien. Ein effektives Asset-Lifecylce-Management beinhaltet die Fähigkeit, Assets zu aktualisieren oder aufzurüsten, um mit den neuesten Standards Schritt zu halten. Dies kann die Leistungsfähigkeit steigern, die Sicherheit verbessern und möglicherweise die Nutzungsdauer verlängern, ohne die Notwendigkeit einer vollständigen Ersetzung.

Um Aktualisierungen durchführen zu können, benötigt man Daten:

Gerade die Datenqualität hat einen massiven Einfluss auf spätere Entscheidungen oder Bewertungen. Somit ist es wichtig, dass alle möglichen Daten innerhalb einer Inventarverwaltung zusammengefasst und im Asset verfügbar sind.

Mit einem 360 Grad Blick kann jede IT-Abteilung Ihre Entscheidung transparent und einfach fällen. Teure fehleranfällige Mutmaßungen finden in der Regel nicht mehr statt und verhelfen den Teams zu erhöhter Effizienz.

Michael Kostka - Geschäftsführer EntekSystems

🚮 Entsorgung und Ersatz

Am Ende ihrer Lebensdauer müssen Assets ordnungsgemäß entsorgt oder ersetzt werden. Dies erfordert eine umweltfreundliche Entsorgung von nicht mehr benötigten Geräten sowie eine nahtlose Integration neuer Assets in den Betrieb. Bei der Entscheidung über die Ersatzbeschaffung ist es wichtig, die Gesamtkosten zu berücksichtigen, einschließlich Anschaffungs-, Installations- und Betriebskosten.

Der Prozess für die Hardware-Entsorgung und den Ersatz sollte sorgfältig geplant und durchgeführt werden, um Umweltauswirkungen zu minimieren, Sicherheitsstandards zu wahren und reibungslose Betriebsabläufe zu gewährleisten. Hier ist der optimale Ablauf:

  • Bewertung und Planung
    Was brauche ich wann und in welcher Menge?

  • Datenlöschung und Datenschutz
    Wann wird wie und aus welchen Gründen gelöscht?

  • Umweltfreundliche Entsorgung
    Welche Anforderungen an Nachhaltigkeit und Umweltschutz müssen erfüllt werden?

  • Datensicherheit und Compliance
    Werden alle Richtlinien bei der Entsorgung eingehalten? Werden die Umweltauflagen erreicht oder nicht?

  • Auswahl neuer Hardware
    Kann die passende Hardware auf Basis der Anforderungen beschafft werden?

  • Beschaffung und Vorbereitung
    Die Beschaffung muss durchgeführt und geplant werden. - Was braucht man in welcher Menge wann und für welche Standorte?

  • Migration und Implementierung
    Vielfältige Anwendungen und Hardware-Komponenten machen eventuell eine Migration notwendig. - Welche Daten oder Systeme müssen dafür aktualisiert, generell angepasst oder sogar getauscht werden?

  • Schulung und Anpassung
    Haben die Mitarbeiter den nötigen Kenntnisstand zur effizienten Nutzung von Hardware und Software? Müssen eventuelle Anpassungen durchgeführt werden?

  • Monitoring und Evaluierung
    Wird die Leistung von neuer Hardware überwacht, um später Effizienzen oder Verluste besser bewerten zu können?

  • Rückblick und Optimierung
    Was lief gut und was lief schlecht? - Muss innerhalb des Unternehmens oder der IT-Abteilung an den Prozessen geschraubt werden?

📃 Fazit: Was sind die Vorteile durch eine Inventarverwaltung für das Asset-Lifecycle-Management?

Eine Inventarverwaltung spielt eine entscheidende Rolle im Asset-Lifecycle-Management, da sie die Organisation, Kontrolle und Optimierung von Ressourcen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg erleichtert.

Zentrale Aspekte sind:

  • Transparenz und Sichtbarkeit
  • Optimierte Ressourcen-Nutzung
  • Bessere Kostenkontrolle
  • Vermeidung von Vermögensverlusten
  • Einheitliche und bessere Planungsmöglichkeiten
  • Hilfe in der Entscheidungsfindung und -abwägung
  • Grundlegende Effizienzsteigerungen
  • Audit- und Prüfungsfähigkeiten
  • Mögliche Integration von Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Nutzen Sie die Asset-Daten aus dem Lebenszyklus, deren vielfältigen Einsatz im Unternehmen und heben damit mittelfristig die Synergien. Besonders wichtig ist, dass Sie den zentralen Einsatz einer Inventarverwaltung aus unterschiedlichen Blickrichtungen bewerten und IT-Abteilung, Einkauf, Geschäftsführung und normalen Mitarbeiter damit verbinden können.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Autor

CTO

Herr van der Steeg ist bei der EntekSystems als Chief Technology Officer für alle Belange der Produktentwicklung und technischen Konzeption verantwortlich.

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