Die Betriebsmodelle SaaS / Cloud gegen On Premise: Welche Lösung bietet die meisten Vorteile und passt zu meinen Anforderungen?
Längst lassen sich nahezu alle Dienste und Softwarelösungen aus der Cloud beziehen. Die Hyperscaler Amazon (AWS), Google (Google Cloud) und Microsoft (Azure) machen dies anhand Ihres starken Wachstums deutlich.
Der Trend geht - gerade aufgrund neuer Arbeitsparadigmen wie New Work und Homeoffice - stark in Richtung von Cloud Services.
Aber ist das überhaupt der richtige Weg? Was ist mit traditionellen On Premise Lösungen oder der klassischen Softwareinstallation vor Ort? Hat das noch Zukunft oder kann das weg?
Beim SaaS (= Software as a Service) / Cloud Betrieb übernimmt der Anbieter die gesamte Softwarebereitstellung inkl. Betrieb und Wartung. Es ist somit in der Regel keine lokale Infrastruktur außer einem Client (in der Regel der Browser) notwendig.
Im On Premise Modell erfolgt die Installation einer Anwendung ganz klassisch lokal beim Kunden. Hier gibt es verschiedene Ansätze. Einerseits kann dem Kunden nur die Applikation selbst übergeben werden, auf der anderen Seite kann der Anbieter auch eine komplett betriebsbereite Umgebung (Appliance) bereitstellen.
In seltenen Fällen wird auch direkt die benötigte (Server-)Hardware mit angeboten.
Internationale Softwareanbieter wie beispielsweise Atlassian mit dessen bekannten Tools Jira und Confluence haben bereits zum 02. Februar 2021 den Verkauf neuer On Premise Lizenzen eingestellt. Zwei Jahre später - also am 02. Februar 2024 endet zusätzlich der Support für die Server-Lösungen.
Auch deutsche Branchenriesen wie SAP haben jüngst den Fokus auf Cloud Lösungen verkündet und es ist hier sicherlich nur noch eine Frage der Zeit bis auch hier der Wechsel vollzogen wird.
Aber weshalb wechseln nun so viele Softwareanbieter auf ein Cloud-basiertes Subscription Modell.
Nun, die Gründe können hier vielfältig sein. An zentraler Stelle sehen wir allerdings die immer stärker zunehmende technische Schnelllebigkeit und notwendige Adaption an neue Standards und geänderte Anforderungen.
Wurde noch vor 15 Jahren ein ERP System oder eine Buchhaltungssoftware lokal installiert und dann bestenfalls über mehrere Jahre unangetastet gelassen, ist dies aus heutiger Sicht nahezu undenkbar. Es werden teilweise auf täglicher Basis neue Sicherheitslücken, neue rechtliche Anforderungen oder schlichtweg neue Herangehensweisen bekannt und implementiert.
Die Software muss sich somit ebenfalls einem sehr agilen Umfeld anpassen. Klassischen On Premise Lösungen mangelt es hier an der notwendigen technischen und organisatorischen Flexibilität:
Aber auch skalierende Unternehmen und Startups haben diesen Trend weiter angeheizt. Keines dieser Unternehmen möchte sich eine teure Einmallizenz anschaffen, die sich erst in 10 Jahren amortisiert. Stattdessen muss die Softwarelösung dynamisch mitwachsen.
Als SaaS Kunde muss man sich auf den Anbieter verlassen können. Gerade auch aus Sicherheitsaspekten.
Am Mark tummeln sich leider auch viele schwarze Schafe. Häufig wird der Betrieb der Lösungen an US-amerikanische Unternehmen oder ins Ausland verlagert um Kosten einzusparen.
Die wenigsten Anbieter setzen hier noch auf eigene Server- / Storageinfrastruktur und eine vollumfängliche Inhouse Betreuung der gesamten Systemlandschaft.
Aus der Anbietersicht sind On Premise Installationen immer mit erhöhten Supportaufwänden und Problemen verbunden. Dies liegt zum einen an der teils manuell durchgeführten Installation durch den Kunden, aber auch an fehlenden oder eingeschränkten Supportmöglichkeiten.
Der Kunde besitzt die volle Datenkontrolle. Für das Nachvollziehen von Problemen, die meist an lokaler Infrastruktur festgemacht werden können, sind aufwändige Support-Sessions mit technischen Spezialisten seitens des Anbieters notwendig. Dieser Kostenblock ist bei SaaS Lösungen deutlich reduziert.
Zusätzlich ist eine umfangreiche Qualitätskontrolle bei der Auslieferung von Updates erforderlich. Neue Releases müssen auf den teils unterschiedlich konfigurierten Umgebungen reibungslos funktionieren.
Der Trend zu Cloud Lösungen wird hier ganz klar weitergehen. Die großen Softwareanbieter gehen hier vorweg und es ist nur eine Frage der Zeit bis der restliche Markt nachzieht.
Man erkennt diesen Trend bereits schon heute verstärkt daran, dass neue Softwarelösungen am Markt eigentlich ausschließlich nur noch im SaaS Modell verfügbar sind.
Kombiniert Hardware, Lizenzen, Verträge, Bestellungen und vieles mehr in einem System.
Häufig stehen einer Cloud Lösung allerdings zurecht Datenschutz- oder Compliance Bedenken im Weg, weshalb die für ein Unternehmen essentiell wichtigen Lösungen auch weiter inhouse betrieben werden.
Als früherer IT-Administrator kann ich diese Bedenken persönlich nur zu gut nachvollziehen. Man kann bei einem Cloud / SaaS Provider nicht so tief hinter die Kulissen schauen, wie es einem der eigene Kontrollzwang gerne auferlegen würde.
Es gibt aber noch Hoffnung, weshalb auch wir bei EntekSystems unseren Kunden weiterhin die Wahl zu einer On Premise Lösung überlassen.
Mittels moderner Microservice Architekturen und einem komplett entkoppelten und minimalen Betriebssystem besteht auch heute noch die Möglichkeit seinen Kunden einen zukunftsfähigen On Premise Betrieb anzubieten. Die Applikation inkl. aller Middleware Komponenten (Webserver, Datenbank, etc.) können dabei vom Kunden per Knopfdruck aktualisiert werden.
Um manuelle Konfigurationsaufwände und gleichzeitig Konfigurationsfehler zu vermeiden, erhält der Kunde eine betriebsbereite virtuelle Appliance.
Somit hat der Kunde die volle Datenhoheit und genießt gleichzeitig viele der Vorteile, die sonst nur SaaS Kunden vorbehalten sind.
Längst müssen sich moderne On Premise Lösungen aber auch einer weiteren Herausforderung stellen. Dem Betrieb der Lösung in großen Cloud Umgebungen wie Azure, Amazon AWS oder der Google Cloud.
Viele größere Unternehmen vollziehen aktuell den Wechsel Ihrer IT-Landschaft zu den großen IaaS (= Infrastructure as a Service) Providern.
Die On Premise Instanz muss somit auch mit diesen Landschaften kompatibel sein. Wer hier davon ausgeht, dass sich alles wie die gute altbekannte VMware Umgebung verhält wird sich allerdings sehr schnell umschauen. Auch die betriebenen VMs müssen mit speziellen Tools versehen sein um Management- und Backupfunktionalitäten vollumfänglich zu unterstützen.
Man sollte aktuelle Trends immer kritisch hinterfragen. Letztlich ist die Entscheidung abhängig vom jeweiligen Einsatzzweck und den eigenen Compliance Anforderungen. Habe ich eine Lösung, in der höchst schützenswerte Daten oder Unternehmensinterna abgelegt werden, empfielt sich eine On Premise Lösung.
Für alle anderen Lösungen ist SaaS der präferierte Weg, wobei stets auf die Seriosität und die Sicherheitsmaßnahmen des Anbieters geachtet werden sollte.
Geschäftsführer / CEO
Gründer und Geschäftsführer der EntekSystems GmbH. Herr Kostka verantwortet bei uns die Bereiche technischer Vertrieb und Leitung des Tagesgeschäfts.
Kombiniert Hardware, Lizenzen, Verträge, Bestellungen und vieles mehr in einem System.
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