Herkömmlicher Barcode oder RFIDs? Wir zeigen Ihnen Vor- und Nachteile der beiden gängigen Lösungen.
Nachdem wir im letzten Artikel allgemein über die Auswahl der passenden Etiketten bei der Inventarverwaltung gesprochen haben, möchten wir hier nochmal den direkten Vergleich zwischen Barcode und RFID ziehen.
Die Barcode Technik ist relativ simpel und geht bis ins Jahr 1949 zurück. Dabei wird eine Zahlen- und / oder Buchstabenfolge in unterschiedlich breite und voneinander entfernte vertikale Striche kodiert.
Hierdurch werden die Daten sehr leicht für maschinelle Scanner lesbar. Hierzu ist lediglich eine Sichtverbindung zwischen Scanner und Barcode notwendig.
Zusätzlich wird bei den meisten Labels zusätzlich die kodierte Zeichenkette nochmals in Klarschrift abgedruckt, sodass der Code auch von einem Mitarbeiter an der Supporthotline erfragt werden kann.
Bei RFID handelt es sich um ein elektromagnetisches Verfahren zur berührungslosen Identifizierung.
Der Transponder (auch RFID-Tag genannt) befindet sich dabei auf dem zu scannenden Objekt und fungiert einfach gesagt als Empfänger für das Lesegerät (auch Reader genannt).
Sobald das Lesegerät ein entsprechendes Signal aussendet, reagiert der RFID-Tag / Transponder per eingebautem Mikrochip auf dieses Signal und sendet darüber die gespeicherten Daten.
Bei der RFID-Technik muss hierbei zwischen aktiven, passiven und der Mischform - den halb-aktiven - unterschieden werden.
Am weitesten verbreitet sind die passiven RFID-Tags. Man kennt sie z.B. von Schlüsseln, Zutrittskarten, etc. Diese kommen ohne jegliche Stromversorgung aus. Die notwendige Spannung erhalten diese durch das Signal des Lesergerätes. Die Reichweite ist damit auf 1cm begrenzt. Durch den Einsatz von Mikrowellensendern kann diese auf 1m ausgedehnt werden.
Mittels aktiver Tags bewegt sich die Reichweite dann bis zu 10m. Diese benötigen allerdings einen Batteriepuffer – sind damit deutlich teurer, anfälliger und unterliegen einer begrenzten Lebensdauer.
In vielen Köpfen herrscht noch der verbreitete Irrglaube, mittels RFID Tags auch in einem Serverrack eingeschlossene Hardware aus der Ferne erfassen zu können. Diese Auffassung geht auch soweit, dass viele Kunden davon ausgehen „im Vorbeilaufen“ Geräte per Scanner zu identifizieren.
Auch wenn dies (bis auf den abgeschlossenen Serverschrank) z.B. mit aktiven Tags oder zumindest sehr starken Lesegeräten möglich wäre, sieht die Praxis anders aus.
Wer möchte mit einem Mikrowellensender auf elektromagnetisch empfindliche Geräte losgehen?
Weiterhin glauben wir kaum, dass man bei ca. 1000 Geräten in einem durchschnittlichen Unternehmen jedes Gerät mit einem aktiven RFID-Tag versieht. Die Kosten hierfür liegen im 4 stelligen Bereich.
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Letztlich wird die Entscheidung meist unten Rechts auf dem Angebot getroffen – dem Preis.
Während einfache, passive RFID-Tags mittlerweile relativ günstig zu haben sind, ist der Preis der Lesegeräte aufgrund der eingesetzten Technik noch deutlich höher.
Die Kosten für ein Barcode Etikett bewegen sich im Cent-Bereich und auch gute Lesegeräte sind günstiger als RFID Lesergeräte.
Während sich RFIDs sicherlich im größeren Logistik- oder Produktionsbereich eignen, stellt aus unserer Sicht der Barcode für gängige Inventarisierungsgüter nach wie vor die beste Lösung dar.
Die Kosten der Barcode-Etiketten sind überschaubar und die Labels bleiben auch noch für einen hilfesuchenden Mitarbeiter mit dem Auge lesbar.
Vom Mythos Geräte mittels RFID wie von Geisterhand zu inventarisieren sollte man sich lösen. Für diese Bereiche ist eine automatische Inventarisierung – z.B. mittels Netzwerkscan – notwendig und der bevorzugte Weg.
Geschäftsführer / CFO
Co-Founder und Geschäftsführer der EntekSystems GmbH. Herr Kister verantwortet bei uns die Bereiche kaufm. Vertrieb und Finanzen.
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