Folgekosten einer Cyberattacke
Security

Folgekosten einer Cyberattacke

Cyberattacken treffen Unternehmen hart – weit über IT-Schäden hinaus. Produktionsausfälle, Kundenverluste und hohe Folgekosten können das Geschäft massiv beeinträchtigen und die Reputation nachhaltig schädigen.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Veröffentlicht am 01.10.2024

🔥 Die Cyberattacke ist passiert - Was nun?

Nach einer Cyberattacke ist schnelles Handeln entscheidend:

  • Zunächst sollten betroffene Systeme isoliert und Experten hinzugezogen werden, um den Schaden zu begrenzen.
  • Parallel dazu ist es wichtig, Transparenz zu wahren und alle Betroffenen, wie Kunden und Partner, offen zu informieren.
  • Mit gezielten Maßnahmen zur Wiederherstellung, Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen und Schulungen für Mitarbeiter können zukünftige Angriffe effektiv verhindert werden.

😨 Schäden - Finanzen, Rechtskosten und anderer Aufwand

1️⃣ Kapitalverlust durch Minderung des Unternehmenswertes

Ein Cyberangriff kann den Wert eines Unternehmens erheblich mindern, insbesondere wenn Investoren das Vertrauen in die Sicherheit und das Management des Unternehmens verlieren.

Diese Kapitalvernichtung beeinflusst die langfristige Finanzstabilität und die Attraktivität des Unternehmens für neue Investoren.

2️⃣ Finanzierungskosten zur Deckung der Unternehmensverluste

Um die unmittelbaren Verluste auszugleichen, müssen Unternehmen häufig Kredite aufnehmen. Diese können aufgrund des gesunkenen Unternehmenswertes zu höheren Zinsen führen. Zusätzliche Finanzierungskosten belasten das Unternehmen langfristig.

3️⃣ Allgemeine Rechts- und Anwaltskosten

Oftmals werden rechtliche Konsequenzen nach dem Vorfall von Dritten gezogen.

Dies umfasst sowohl Strafanzeigen gegen die Täter als auch die Verteidigung gegen Klagen von Kunden, Lieferanten oder Mitarbeitern. Die Kosten für Anwaltskanzleien, Gutachter und Gerichtskosten können enorm sein.

4️⃣ Vertragsstrafen

Vertraglich vereinbarte Leistungen können aufgrund einer Cyberattacke nicht erbracht werden, was zu Pönalen und Vertragsstrafen führen kann. Solche Strafzahlungen summieren sich schnell und können die finanzielle Situation eines Unternehmens erheblich belasten.

5️⃣ Zeitlicher Aufwand für eigene Mitarbeiter

Um den Betrieb während und nach einer Cyberattacke wiederherzustellen, müssen oft Überstunden geleistet werden. Die dadurch entstehenden Zeitausgleiche erhöhen die Personalkosten und können den regulären Arbeitsfluss langfristig beeinträchtigen.

6️⃣ Kosten für Gegenmaßnahmen zur Erhöhung der Cybersicherheit

Nach einem Angriff ist es unerlässlich, die Cybersicherheit zu verbessern.

Dies beinhaltet Investitionen in neue Hardware und Software, Netzwerk-Überwachungssysteme und Verschlüsselungstechnologien. Hinzu kommen regelmäßige Sicherheitsaudits und Penetrationstests, um künftige Angriffe frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.

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💣 Reputation - Vertrauensverlust als primäres Risiko

1️⃣ Umsatzverluste durch Image Schäden

Ein Angriff auf die IT-Sicherheit eines Unternehmens kann das Vertrauen von Kunden massiv erschüttern.

Dies kann zu direkten Umsatzverlusten führen, da Neukunden ausbleiben und bestehende Kunden abwandern. Der Vertrauensverlust kann langfristige Auswirkungen auf den Ruf des Unternehmens haben und die Erholung erschweren.

2️⃣ Werbekosten für Wiederherstellung der Reputation

Nach einem Angriff ist es für viele Unternehmen entscheidend, das verlorene Vertrauen ihrer Kunden durch gezielte Werbekampagnen wiederherzustellen.

Dies erfordert erhebliche Investitionen in PR und Marketing, um die Marke zu stabilisieren und Kunden zu signalisieren, dass die Sicherheitsprobleme behoben wurden.

3️⃣ Steigende Hürden bei der Mitarbeitersuche

Ein Unternehmen, das durch eine Cyberattacke in Verruf geraten ist, hat es oft schwerer, neue Talente zu rekrutieren. Besonders in der IT-Branche ist das Image eines sicheren Arbeitsplatzes von großer Bedeutung. Die Kosten für die Personalrekrutierung steigen somit.

👨‍🤝‍👨🏾 Personal - Kosten, Schulung und Vertrauen

1️⃣ Personalkosten für Behebung der IT-Schäden

Um das IT-System nach einem Angriff wiederherzustellen und künftige Angriffe zu verhindern, muss oft zusätzliches IT-Personal eingestellt oder externe Spezialisten engagiert werden. Diese Kosten sind nicht zu unterschätzen, da besonders erfahrene IT-Experten für Cybersicherheit hohe Honorare verlangen.

2️⃣ Schulung der Mitarbeiter

Da menschliches Versagen oft ein entscheidender Faktor bei erfolgreichen Cyberattacken ist, müssen die Mitarbeiter geschult werden, um die Sicherheitsvorkehrungen zu verstehen und einzuhalten.

Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsprogramme erhöhen das Sicherheitsbewusstsein, sind jedoch mit laufenden Kosten verbunden.

3️⃣ Vertrauensverlust bei den eigenen Mitarbeitern

Die Unsicherheit, die ein Cyberangriff mit sich bringt, kann auch bei den Mitarbeitern für Unmut sorgen.

Besonders in Schlüsselpositionen können Angestellte das Unternehmen verlassen, wenn sie den Eindruck haben, dass Sicherheitsmaßnahmen und Krisenmanagement unzureichend sind.

💲 (Cyber-)Versicherungen - Vertragsstrafen, erhöhte Prämien und Co.

1️⃣ Höhere Versicherungsprämien

Cyberversicherungen decken in der Regel nur einen Teil der Kosten ab. Nach einem Vorfall steigen die Prämien für zukünftige Versicherungsverträge erheblich, was die laufenden Betriebskosten erhöht.

2️⃣ Rückforderungen von Versicherungen

In einigen Fällen fordern Versicherungen nach der Auszahlung eines Schadens Ersatzansprüche zurück, wenn sich herausstellt, dass das Unternehmen nicht ausreichend Vorkehrungen getroffen hat oder gegen vertragliche Verpflichtungen verstoßen wurde.

3️⃣ Keine Haftung - Keine Erstattung von Schäden

Unternehmen können Versicherungsleistungen nur in Anspruch nehmen, wenn die Rahmenbedingungen der IT-Sicherheit zwecks Vertragsrichtlinien eingehalten werden.

Werden z. B. Sicherheitspatches, grundlegende Praktiken der IT-Sicherheit (Orientierung am BSI) und elementare Themen nicht sauber abgedeckt, kann die Versicherung die Haftung gänzlich auch ausschließen.

📃 Fazit - Wissen über Nachfolge-Kosten auch vor einem möglichen Angriff

Die Geschäftsführung, aber auch die relevanten Abteilungen und dortigen Mitarbeiter sollten das Wissen darüber haben, was ein Cyberangriff kosten kann.

Michael Kostka - CEO EntekSystems

Risiken können in der heutigen Zeit nur sauber bewertet werden, wenn Kosten-Aspekte transparent sind. Zudem müssen Schwachstellen in der Kette diskutiert und im Rahmen der IT-Strategie je nach Risikolevel kurz-, mittel- oder langfristig behoben werden.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Autor

CTO

Herr van der Steeg ist bei der EntekSystems als Chief Technology Officer für alle Belange der Produktentwicklung und technischen Konzeption verantwortlich.

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