Cyberattacken treffen Unternehmen hart – weit über IT-Schäden hinaus. Produktionsausfälle, Kundenverluste und hohe Folgekosten können das Geschäft massiv beeinträchtigen und die Reputation nachhaltig schädigen.
Nach einer Cyberattacke ist schnelles Handeln entscheidend:
Unternehmen müssen offen und transparent bei einem Vorfall gegenüber Dritten umgehen. Wer Angriff verheimlicht und diese Informationen verspätet ausliefert, riskiert einen wesentlich höheren Imageschaden und kann nachhaltig das Vertrauen beschädigen.
Grundsätzlich entstehen direkte und indirekte Schäden bei einem Cyberangriff. Auch schon vor einem gelungenen Angriff sollten sich Unternehmen Gedanken zu den "möglichen" Kosten machen, damit Risiken in ausgewogener Balance bewertet und in die allgemeine IT-Strategie einfließen können.
Ein Cyberangriff kann den Wert eines Unternehmens erheblich mindern, insbesondere wenn Investoren das Vertrauen in die Sicherheit und das Management des Unternehmens verlieren.
Diese Kapitalvernichtung beeinflusst die langfristige Finanzstabilität und die Attraktivität des Unternehmens für neue Investoren.
Um die unmittelbaren Verluste auszugleichen, müssen Unternehmen häufig Kredite aufnehmen. Diese können aufgrund des gesunkenen Unternehmenswertes zu höheren Zinsen führen. Zusätzliche Finanzierungskosten belasten das Unternehmen langfristig.
Oftmals werden rechtliche Konsequenzen nach dem Vorfall von Dritten gezogen.
Dies umfasst sowohl Strafanzeigen gegen die Täter als auch die Verteidigung gegen Klagen von Kunden, Lieferanten oder Mitarbeitern. Die Kosten für Anwaltskanzleien, Gutachter und Gerichtskosten können enorm sein.
Vertraglich vereinbarte Leistungen können aufgrund einer Cyberattacke nicht erbracht werden, was zu Pönalen und Vertragsstrafen führen kann. Solche Strafzahlungen summieren sich schnell und können die finanzielle Situation eines Unternehmens erheblich belasten.
Um den Betrieb während und nach einer Cyberattacke wiederherzustellen, müssen oft Überstunden geleistet werden. Die dadurch entstehenden Zeitausgleiche erhöhen die Personalkosten und können den regulären Arbeitsfluss langfristig beeinträchtigen.
Nach einem Angriff ist es unerlässlich, die Cybersicherheit zu verbessern.
Dies beinhaltet Investitionen in neue Hardware und Software, Netzwerk-Überwachungssysteme und Verschlüsselungstechnologien. Hinzu kommen regelmäßige Sicherheitsaudits und Penetrationstests, um künftige Angriffe frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.
Kombiniert Hardware, Lizenzen, Verträge, Bestellungen und vieles mehr in einem System.
Das Vertrauen von Kunden, Lieferanten und auch den eigenen Mitarbeitern ist elementar für den Erfolg eines Unternehmens. Ist das Vertrauen und das Image beschädigt, kann dies von hohen Umsatzeinbußen bis zur Insolvenz führen oder zu einem schwierigeren Marktumfeld führen.
Ein Angriff auf die IT-Sicherheit eines Unternehmens kann das Vertrauen von Kunden massiv erschüttern.
Dies kann zu direkten Umsatzverlusten führen, da Neukunden ausbleiben und bestehende Kunden abwandern. Der Vertrauensverlust kann langfristige Auswirkungen auf den Ruf des Unternehmens haben und die Erholung erschweren.
Nach einem Angriff ist es für viele Unternehmen entscheidend, das verlorene Vertrauen ihrer Kunden durch gezielte Werbekampagnen wiederherzustellen.
Dies erfordert erhebliche Investitionen in PR und Marketing, um die Marke zu stabilisieren und Kunden zu signalisieren, dass die Sicherheitsprobleme behoben wurden.
Ein Unternehmen, das durch eine Cyberattacke in Verruf geraten ist, hat es oft schwerer, neue Talente zu rekrutieren. Besonders in der IT-Branche ist das Image eines sicheren Arbeitsplatzes von großer Bedeutung. Die Kosten für die Personalrekrutierung steigen somit.
Mitarbeiter haben eine besondere Bedeutung zwecks der operativen Prozesse im Angriffsfall. - Mitarbeiter sollten schnell reagieren können, wissen was zu tun ist und zugleich wie ein Fels in der Brandung für ein gutes Image des Unternehmens stehen.
Um das IT-System nach einem Angriff wiederherzustellen und künftige Angriffe zu verhindern, muss oft zusätzliches IT-Personal eingestellt oder externe Spezialisten engagiert werden. Diese Kosten sind nicht zu unterschätzen, da besonders erfahrene IT-Experten für Cybersicherheit hohe Honorare verlangen.
Da menschliches Versagen oft ein entscheidender Faktor bei erfolgreichen Cyberattacken ist, müssen die Mitarbeiter geschult werden, um die Sicherheitsvorkehrungen zu verstehen und einzuhalten.
Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsprogramme erhöhen das Sicherheitsbewusstsein, sind jedoch mit laufenden Kosten verbunden.
Die Unsicherheit, die ein Cyberangriff mit sich bringt, kann auch bei den Mitarbeitern für Unmut sorgen.
Besonders in Schlüsselpositionen können Angestellte das Unternehmen verlassen, wenn sie den Eindruck haben, dass Sicherheitsmaßnahmen und Krisenmanagement unzureichend sind.
Unternehmen müssen Versicherungen für unterschiedliche geschäftliche Szenarien abgeschlossen haben (z. B. Betriebshaftpflicht). Häufig ist der Schadensfall immer der erste Fall, indem Leistungen aus den Versicherungen in Anspruch genommen werden müssen. Hierbei stellt sich dann häufig heraus, ob der Vertragspartner Prämien erhöhen möchte oder ob Leistungen mit stabilen Preisen angeboten werden können.
Cyberversicherungen decken in der Regel nur einen Teil der Kosten ab. Nach einem Vorfall steigen die Prämien für zukünftige Versicherungsverträge erheblich, was die laufenden Betriebskosten erhöht.
In einigen Fällen fordern Versicherungen nach der Auszahlung eines Schadens Ersatzansprüche zurück, wenn sich herausstellt, dass das Unternehmen nicht ausreichend Vorkehrungen getroffen hat oder gegen vertragliche Verpflichtungen verstoßen wurde.
Unternehmen können Versicherungsleistungen nur in Anspruch nehmen, wenn die Rahmenbedingungen der IT-Sicherheit zwecks Vertragsrichtlinien eingehalten werden.
Werden z. B. Sicherheitspatches, grundlegende Praktiken der IT-Sicherheit (Orientierung am BSI) und elementare Themen nicht sauber abgedeckt, kann die Versicherung die Haftung gänzlich auch ausschließen.
Die Geschäftsführung, aber auch die relevanten Abteilungen und dortigen Mitarbeiter sollten das Wissen darüber haben, was ein Cyberangriff kosten kann.
Risiken können in der heutigen Zeit nur sauber bewertet werden, wenn Kosten-Aspekte transparent sind. Zudem müssen Schwachstellen in der Kette diskutiert und im Rahmen der IT-Strategie je nach Risikolevel kurz-, mittel- oder langfristig behoben werden.
CTO
Herr van der Steeg ist bei der EntekSystems als Chief Technology Officer für alle Belange der Produktentwicklung und technischen Konzeption verantwortlich.
Kombiniert Hardware, Lizenzen, Verträge, Bestellungen und vieles mehr in einem System.
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