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Corona lenkt Aufmerksamkeit auf IT - Überzeugen sie Geschäftsführungen jetzt von den erforderlichen Investitionen!

Alexander Ritter
Alexander Ritter Veröffentlicht am 07.06.2022

Seit Beginn der Pandemie sind Unternehmen gezwungen das Geschäft durch neue Technologien am Laufen zu halten, Systeme und Prozesse zu konsolidieren und konsistent zu halten. Fast über Nacht änderte sich die Arbeitswelt schlagartig und damit auch das Bild und die Wertschätzung der eigenen IT-Abteilungen. Es scheint die Zeit für dringende Investitionen gekommen zu sein.

Die Geburtsstunde für den Aufbau von Sicherheitsarchitekturen, verlässlichen Lösungen und starken Inhouse-ITs.

Solar Winds IT Trends Report 2021

Der Mitte letzten Jahres erschienene Solar Winds IT Trends Report 2021: Building a Secure Future bereitet Technikexperten darauf vor, Risiken zu managen und zu mindern, nachdem sich die derzeitige Pandemie schnell und vielleicht an manchen Orten sogar zu schnell revolutioniert hat. Diese Studie analysiert die Risikolandschaft der IT-Branche und zeigt die Herausforderungen, vor denen Technologieexperten stehen, um ihre Unternehmen vor Risiken zu schützen.

Glücklicherweise stimmen 80% der Befragten zu oder stimmen absolut zu, dass Technologie der beste Weg ist, um Risiken zu managen, zu vermindern oder ganz zu vermeiden. Auf die Frage, was das konkret bedeutet, priorisieren IT-Abteilungen Investitionen in Sicherheit und Compliance (36%) und Netzwerkinfrastruktur (33%), gefolgt von Cloud Computing (27%). Nur so könne man den neuen Anforderungen durch die Pandemie gerecht werden und das Personal im Homeoffice entsprechend unterstützen.

Auf dem Papier ist es einfach

Zwar ist es richtig, dass IT-Experten allumfängliche und ausgereifte Strategien planen, um den aktuellen Gefahren der Branche zu begegnen, aber das eigentliche Problem liegt auf der Ebene der Implementierung.

Es ist leider ein offenes Geheimnis, dass technische Experten viel Zeit damit verbringen, nach geeigneten Lösungen für Geschäftsprobleme zu suchen, ohne anschließend jedoch die Ressourcen zu erhalten, um genau diese Lösungen schließlich zu implementieren. Das Management versäumt es oft, IT-Abteilungen zu priorisieren, damit sie solche Probleme effektiv angehen können.

Daher sind die drei am häufigsten genannten Probleme bei der Minderung und/oder Bewältigung von Unternehmensrisiken Mangel an Budget bzw. Ressourcen (45%), Mangel an Mitarbeiterschulung (45%) und unklare Prioritäten (38%). Keines dieser Probleme ist überraschend und alles wird Ihnen sicherlich bekannt vorkommen. Denn seit über einem Jahrzehnt stehen diese Herausforderungen ganz oben auf der Liste der IT-Experten. Immer wieder hört man gebetsmühlenartige Verharmlosungen von Unternehmensleitungen a la Mit wenig Aufwand, maximalen Output erzeugen.

Währenddessen ist sich das Management der echten Herausforderung selten bewusst. Sie haben oft nur grobe Vorstellungen, jedoch gibt es häufig keinen Überblick über den tatsächlichen Umfang. Oft ist die Organisation einem größeren Risiko ausgesetzt, da sie sich der tatsächlichen Hindernisse bei der Umsetzung nicht bewusst ist.

Aber gerade jetzt liegt voller Fokus auf der IT. Heute haben Führungskräfte aus erster Hand erfahren, wie wichtig die IT-Abteilung ist, um im Geschäft zu bleiben.

Schäden durch Cyberkriminalität in Deutschland

Die Statistik zeigt die Schäden durch Cyberkriminalität (Schäden in Fällen des Computerbetrugs und der missbräuchlichen Nutzung von Telekommunikationsdiensten) in Deutschland in den Jahren von 2006 bis 2019 in Millionen Euro. Im Jahr 2019 verursachte Cyberkriminalität in den Bereichen Computerbetrug und der missbräuchlichen Nutzung von Telekommunikationsdiensten in Deutschland Kosten in Höhe von ungefähr 88 Millionen Euro.

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/193207/umfrage/finanzielle-schaeden-durch-cyberkriminalitaet-in-deutschland/#professional | Bundeskriminalamt

Nötige Digitalisierung als IT-Treiber

Neben den aufkommenden Security-Themen und einer durch gesprengte Lieferketten verringerten Effizienz in bestehenden Prozessen und Produktionen gibt es nur ein Mittel für Unternehmer.

Die Digitalisierung von Unternehmen bietet die Möglichkeit auf technischer, aber auch nicht-technischer Ebene positive Effekte zu erwirken. Bei Home-Office, Industrie 4.0 oder Team-Kollaboration mit Online-Tools spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle.

Um diese Punkte umzusetzen, benötigt man in allen Fällen die Beteiligung der IT-Abteilung, deren Expertise in der Integration von technischen Prozessen, aber auch die Erfahrung in rechtlichen, kostenintensiven und planerischen Bereichen.

Bewusstsein schaffen

Die Wichtigkeit des Themas muss in das Bewusstsein der Unternehmen – je weniger Dynamik in einer Geschäftsführung ist, umso wesentlicher ist dieser Punkt: Besser (fast) zu spät, als gar nicht zu handeln!

  • Eine saubere Sammlung mit aufgelisteten IT-Risiken der letzten Monate und Jahre sind eine geeignete Grundlage für konstruktive Meetings mit der Management-Ebene.
  • Ebenso macht eine Übersicht der entsprechenden Anzeichen Sinn, um bewusst Warnungen aussprechen zu können und diese gleichzeitig zu argumentieren.
  • Durch das Miteinander-Reden findet man den Weg zu gemeinsamen Lösungen. Erklären Sie daher möglichst präzise, kurz und knapp, warum Ihr Team erfolgreich sein muss. Somit schaffen Sie eine Basis, auf der Lösungen implementiert werden können, noch bevor diese zu Problemen werden.
  • Außerdem gilt: Jedes Unternehmen muss sich selbst immer wieder kritisch hinterfragen und prüfen, ob man genug unternimmt, um sich vor potenziellen Risiken zu schützen!
  • Zu allgemeine Aussagen sollten in jeder Argumentation vermieden werden. Deutlich stärker sind aussagekräftige Argumentationen, denen man nicht widersprechen kann. Jede Empfehlung sollte daher gut durchdacht sein. Schließlich liegt es im Verantwortungsbereich der IT zu wissen, welche Investitionen in ein Risikomanagement zwingend notwendig, angebracht, sinnvoll und optional sind, um den Erfolg zu sichern.
  • Belege, Begründungen und Beispiele helfen auch hier, um das Einverständnis der Geschäftsführung zu erhalten.
  • Zwar ist die Einführung von Lösungen auch eine Kostenfrage, jedoch sollte man sich insbesondere mit den Inhalten und möglichen Folgen bzw. Handlungen beschäftigen:
    • Muss man neue Mitarbeiter einstellen, um die Lösung effektiv zu implementieren?
    • Kann man den Vorschlag in kurzer Zeit umsetzen, ohne das Budget zu sprengen?
    • Wie hoch sind die genauen Kosten des Projekts?
  • Gehen sie immer von ihrem Ideal als Grundlage der Planung aus und berücksichtigen Sie mögliche Fragen!

Je mehr Fakten und Zahlen ihre Worte unterstreichen, desto gefestigter wird eine entsprechende Argumentation. Ein guter Trick ist es auch mit der Steigerung zu arbeiten: eine gute Lösung, eine bessere Lösung, die beste Lösung. Untermauert wird hier der inhaltliche Aspekt durch das Hervorheben der entsprechenden Vorteile und der Kosten in dieser Relation.

Ist die beste Lösung beispielsweise schnell zu implementieren und besonders leistungsfähig - übersteigt allerdings den Etat, so ist die mittlere Lösung vielleicht die Richtige, um Kosten und Leistung in Balance zu halten.

Das Abwägen der Optionen ist wichtig, damit die Geschäftsführung eine fundierte Grundlage hat, auf deren Basis sie die wichtigen Entscheidungen treffen kann.

Prognose zu den weltweiten IT-Ausgaben

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/160458/umfrage/weltweite-it-ausgaben-nach-ausgewaehlten-bereichen/

Die Statistik bildet die weltweiten IT-Ausgaben nach Bereichen bis 2021 ab und gibt eine Prognose bis 2023. Laut Quelle sollen sich die weltweiten Ausgaben für IT-Services im Jahr 2023 auf rund 1,37 Billionen US-Dollar belaufen. Führend sind hier insbesondere Telekommunikationsdienste und IT-Services, doch gerade auch Enterprise-Software hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen. Der Bereich "Geräte" bezieht sich laut Quelle auf PCs, Tablets, Mobiltelefone und Drucker.

Das Statistikportal Statista beschreibt die Herausforderungen der Neuzeit folgendermaßen:

Globale Handelskonflikte, gestörte Lieferketten und der Strukturwandel der Automobilbranche verunsicherte zuletzt den Markt für IT-Services. Obwohl der weltweite Markt für IT-Dienstleistungen und Beratung seit Jahren stetig wächst, war zuletzt ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Allerdings sehen IT-Dienstleister bei der Cloud-Transformation große Potenziale. Die große Nachfrage nach der Migration von IT-Anwendungen und IT-Infrastruktur in die Cloud wird voraussichtlich auch in den nächsten Jahren anhalten. Darüber hinaus bietet die Corona-Krise eine ganze Reihe an Chancen für die IT-Service-Branche. Einerseits führte die erhöhte Nachfrage nach Onlinebestellungen dazu, dass Unternehmen auf digitale Vertriebskanäle umstellten. Andererseits hat die Corona-Lage gezeigt, dass die Digitalisierung in Verwaltung und Wirtschaft noch viel zu wünschen übriglässt. Davon werden IT-Dienstleister ebenso profitieren wie von der gestiegenen Nachfrage nach Cloud-Services.

Statista

Auch in der Branche ist die Entwicklung eindeutig: Der weltweite Markt für IT-Services wächst seit Jahren beständig. Laut den Marktforschern von Gartner stiegen die globalen Ausgaben für IT-Services von rund 790 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010 auf 1.071 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020. Für die nächsten Jahre wird ein weiterer Anstieg prognostiziert. Mit einem Service-Umsatz von 91,1 Milliarden US-Dollar war Dell im Jahr 2020 der weltweit größte Anbieter von IT-Dienstleistungen. Auf den weiteren Plätzen folgten IBM, Cisco Systems und Accenture.

Wirkung und Auswirkungen

Zwar ist die Einführung von Lösungen auch eine Kosten- und Inhaltsfrage, jedoch sollte man sich insbesondere mit möglichen Folgen bzw. Wirkungen beschäftigen.

  • Was für Auswirkungen bringt eine Lösung mit sich?
  • Welche Folgen bringt ein mögliches Nichthandeln oder Missachten der drohenden Probleme?
  • Welche Personen und Institutionen müssen angesprochen oder involviert werden?
  • Welche langfristigen Chancen und Risiken entstehen?

Machen Sie sich stets bewusst, dass die finalen Entscheider oft keinen IT-Background besitzen. Sie verlassen sich auf die Expertise ihrer IT und benötigen eine gewisse Grundlage, auf der sie (gemeinsame!) Entscheidungen treffen können.

Letztlich steht eines unverkennbar im Mittelpunkt: Kommt der Geschäftsbetrieb zum Stillstand, leidet das gesamte Unternehmen und es entstehen immense Schäden, die kaum zu beziffern sind.

Auch deshalb macht es Sinn sich folgende Fragen zu stellen:

  • Wie lange würden bestimmte Umstände Bestand haben?
  • Was für finanzielle Auswirkungen sind zu befürchten?
  • Wo befindet sich meine kritische Infrastruktur?
  • Welche Lizenzen und Schlüssel habe ich im Umlauf?
  • Wie aktuell ist meine Soft- und Hardware?
  • Wie steht es um mein Inventar?
  • Sind mir meine Assets bekannt? 
  • Sowie die wichtigste aller Fragen: Wie hoch wäre der Schaden im Vergleich zu den Aufwendungen einer sinnvollen Risikostrategie?

Fazit

Regelmäßige Meetings zwischen IT-Abteilungsleitungen und Geschäftsführungen sollten zum Standard eines modernen Unternehmens gehören, doch leider ist die Kommunikation vielerorts noch optimierungsbedürftig.

In Zeiten von Pandemien, Kriegen und Inflation spielt die IT eine immer wichtigere Rolle bei den kritischen Themen Security & Compliance von Unternehmen – daher ist es auch Aufgabe und Pflicht der IT, das eigene Unternehmen vorzubereiten, zu schützen und gegen die drohenden Gefahren zu wappnen.

Sollten Sie bisher eher gelegentlich einen solchen Austausch führen ist dies der Appell an Sie:

Durch die steigenden Risiken der Branche wird es umso wichtiger, die Aufmerksamkeit der Unternehmensentscheider auf die Risiken und bevorstehenden Herausforderungen aufmerksam zu machen und schnellstmöglich entsprechende Lösungen zu bieten. Andernfalls ist der Schaden kaum zu beziffern und ein Sicherheitsvorfall ist mitunter nur der Anfang.

Alexander Ritter
Alexander Ritter Autor

Head of Sales & Marketing

Herr Ritter verantwortet bei der EntekSystems die Bereiche Sales & Marketing, vom Management der Teams, bis hin zu Marketingkampagnen, Markenstrategien und Wachstumsplänen.

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